Qualität & Individualität

Service-Fertigung

Individualität steht bei Stamos Prosthetics an oberster Stelle. Denn so einzigartig wie die Menschen und Ihre Anforderungen sind auch die Versorgungen, die Stamos Prosthetics mit dem umfangreichen Versorgungsspektrum an Fingerprothesen, Teilhandprothesen, Armprothesen sowie Zehenprothesen, Vorfussprothesen und Beinprothesen bietet.

Dabei stellt jede Versorgung ein kleines Kunstwerk dar, das insbesondere durch die individuell abgestimmte und natürliche Farb-und Formgestaltung fasziniert. Zusätzlich kann man von den funktionellen Vorteilen und einem hohen Tragekomfort profitieren.

Service Fertigung steht wie der Name Stamos Prosthetics für Innovation und High Quality-Produkte. Hochwertige Materialien wie Medical Grade Silikone und die Kompetenz und Erfahrungen sind die Schlüsselfaktoren im Konzept.

Richtlinien zur Service-Fertigung

Um die Stamos Prosthetics Service-Fertigung effektiv nutzen zu können und eine reibungslose Auftragsbearbeitung zu gewährleisten, bitten wir Sie folgende Punkte vor Auftragserteilung zu berücksichtigen.

Bitte Maße am Patienten messen

Bitte jedem Auftrag ein ausgefülltes Massblatt beilegen

Gipspositive bruchsicher für den Versand verpacken

Allgemein

Bei Verwendung einer Probeprothese als Fertigungsgrundlage geht Stamos Prosthetics davon aus, dass hier alle Fragen der Funktionalität, Biomechanik, der Passform und der Kompatibiliät mit konfektionierten alltäglichen Artikeln geklärt wurden. Daher wird die definitive Prothese genau nach Vorlage der Probeprothese gefertigt. Es werden keine Änderungen von Seiten Stamos Prosthetics Service-Fertigung vorgenommen.

Gipsabnahme

  • Bei Gipsabnahme bitte darauf achten, dass sich die betreffende Region oder Extremität nicht in extremen Stellungen befindet, wie z.B. ein Finger oder Fingerstumpf in Hyperextension oder Flexion.
  • Porösen Gips zum Ausgiessen der Gipanegative verwenden.

Bitte mit einem weichen Bleistift, die geforderten Anzeichnungen auf dem Gipspositiv einzeichnen:

  • Begrenzungen des Hilfsmittels
  • Position der Verschlüsse
  • Position der Anziehhilfen
  • Position der Myo-Elektrode
  • Position der Pins
  • Position der Befestigung
  • Lotlinie

Positionierung der Stangen

  • Bitte positionieren Sie diese Stangen mittig, mit ausreichendem Abstand zur Gipsoberfläche, um eine Reduktion zu ermöglichen.
  • Die Stange sollte 10 cm aus dem Gipspositiv herausragen.
  • Keine Aluprofile, Netzgitter, Schrauben o.Ä. eingipsen.

Bei Finger und Handgipsen bitte die Hand in Funktionsstellung gipsen:

  • Handgelenk in 25°-30° Extension.
  • Das Handgelenk soll keine radiale oder unlare Abweichung aufzeigen.
  • Die Finger zeigen eine leichte Flexion, um den Kontakt zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger herstellen zu können.
  • Daumen in direkter Opposition zu Zeige- und Mittelfinger

Gipsbearbeitung

  • Gipsmodelle sollten trocken versendet werden.
    (min. 48h durchgehend bei 90°C getrocknet)
  • Die Gipsoberfläche sollte mit einem Schleiffpapier 280 geglättet sein.
    (Bei VFP-Gipsmodellen bitte unmodelliert zuschicken.)

Versorgungsablauf

1.

Die Stamos-Prosthetics Service-Fertigung erhält aussagekräftige Fotos der klinischen Situation des zu versorgenden Patienten. In Absprache mit Ihnen erstellen wir anhand der Fotos ein Angebot, dass Sie als .doc-Datei im Anhang einer E-Mail erhalten.

2.

Zur Bearbeitung des Auftrags benötigen wir einen Abdruck der zu versorgenden Seite, einen Abdruck der Gegenseite und ein vollständig ausgefülltes Massblatt. Massblätter finden Sie auf dieser Homepage unter „Downloads“ als ausdruckbare Datei.

3.

Die Informationen aus den Gipsmodellen und dem Massblatt dienen als Grundlage für die Anfertigung einer Probeprothese. (Terminierung der Herstellung nach Absprache)

4.

Der Patient trägt die Probeprothese ca. 3-4 Wochen im Alltag. Bei Bedarf werden Änderungen durch geeignete Bearbeitung vorgenommen.

5.

Mit Rückerhalt der Probeprothese beginnt die Herstellung der definitiven Prothese.

6.

Um die Ausführungsvariante „Individuell“ mit der naturgetreuen Farbgestaltung herzustellen, werden Informationen über die Hautfarbe des Patienten benötigt. Dazu sollte der Patient uns in Artà besuchen, um eine Farbabstimmung der Haut und der Nägel durchzuführen. (Dauer der Farbabstimmung ca. 2-3 Stunden)

Versorgungsvarianten

Am Beispiel einer Fingerprothese

1.

Individuell

Bei der Variante Individuell werden 5-7 Farben für den Finger und 3-5 Farben für den Fingernagel zu Farbgestaltung der Silikon-Fingerprothese verwendet. Dieses Erscheinungsbild lässt die Fingerprothese kaum von einem echten Finger unterscheiden.

2.

Classic

Bei der Variante Classic wird eine reduzierte Farbauswahl zur Farbgestaltung der Fingerprothese verwendet. 2-3 Farben für den Finger und eine Farbe für den Fingernagel. Diese Prothese entspricht dennoch allen Kriterien einer anspruchsvollen Versorgung, wie individuelle Schaftgestaltung, optimale Passform, Funktionalität und anatomische Form.

3.

Basic

Die Variante Basic erfüllt alle Kriterien einer anspruchsvollen Versorgung, individuelle Schaftgestaltung, optimale Passform, Funktionalität und anatomische Form. Der Unterschied liegt in der Kosmetik. Zur Farbgestaltung des Fingers und des Nagels wird nur eine einzige Farbe verwendet.

Fingernägel werden detailgetreu aus lackierbarem Acryl nachgebildet und passend eingefärbt.
Acrylnägel sind für die Varianten Classic und Individuell erhältlich.

WEITERE INFOS

Farbabstimmung

Mit Hilfe von Farbpigmenten werden die Farben individuell für die verschiedenen Bereiche des Fingers gemischt und zusammen mit dem Patienten ausgesucht. Im Durchschnitt sind das etwa 6-8 verschiedene Farben für den Finger und 4-5 verschiedene Farben für den Nagel. Jede Farbabstimmung ist eine Momentaufnahme. Veränderungen der Haut durch Jahreszeit, Durchblutung, Temperatur etc. kann das Silikon nicht nachvollziehen. Fotos dokumentieren die Farbverteilung.

Nagelherstellung

Für die Nagelherstellung wird eine Negativform der Nägel aus Silikon erstellt. In diese Form werden in ca. 10 Schritten die verschieden eingefärbten Acrylharze eingebracht und zwischen jeder Farbe im Autoklaven polymerisiert und anschliessend geschliffen. Bei Silikonnägeln wird zunächst eine klare Silikonschale gefertigt, in die die verschiedenen gefärbten Silikone eingebracht werden.

Pflege

Die Beständigkeit gegenüber Wasser mach eine Pflege durch auswaschen mit Wasser und Seife möglich. Damit werden alle Rückstände des Schweisses zuverlässig entfernt. Der Einsatz von Lösungs- und Desinfektionsmitteln ist nicht erforderlich. Nach längerer Tragzeit ist eine Entfernung von in die Oberfläche eingedrungenen Stoffen durch Auskochen möglich. Dadurch ist die Prothese auch wieder steril. Verschmutzungen von aussen können problemlos abgewaschen werden und dringen nicht, wie bei PVC-Handschuhen, in das Material ein.

Alterung

Die den Silikonen zugrunde liegende Silicum-Sauerstoff-Bindung ist so stabil, dass sie weder durch UV-Licht, noch durch Witterung oder sonstige Einflüsse zerstört wird. Dies bedeutet, dass Silikon keiner Alterung unterliegt. Dabei ist insbesondere von Bedeutung, dass dies ohne den Zusatz von Alterungsschutzmitteln erreicht wird, wie sie bei anderen Kunststoffen und Kautschuken erforderlich sind und deren physiologische Unbedenklichkeit fraglich ist.

Handling

Durch die Elastizität des Materials ist das Anziehen der Prothese auch ohne Verschlüsse möglich. Die hohe Oberflächenreibung des Silikon kann zum Anziehen durch eine neutrale Hautlotion ausgeglichen werden. Diese zieht dann innerhalb kurzer Zeit in die Haut ein und die Prothese hat einen guten Halt am Stumpf. Durch die Wasserfestigkeit ist es dem Patienten möglich mit der Prothese schwimmen zu gehen.

Materialbeschreibung

Bei den von Stamos Prosthetics verwendeten Silikonen handelt es sich um Medical Grade Silikone. Dies sind hochtemperaturvulkanisierende Silikone erhöhter Reissfestigkeit. Sie sind im unverarbeiteten Zustand transluzent und bestehen aus 2 Komponenten, die im Verhältnis 1:1 gemischt werden. Die Shore Härte ist variabel zwischen 20° Shore A und 65° Shore A. Unterschiedliche Härten sind mischbar, so dass alle Zwischenwerte erreichbar sind. Auch sind in verschiedenen Bereichen eines Hilfsmittels unterschiedliche Härten zu verbinden. Die Vulkanisation ist eine Additionsreaktion (es werden keine Stoffe abgegeben) auf Basis eines Platin-Katalysators.

Physiologische Unbedenklichkeit

Silikon als Basismaterial ist aufgrund Makromolekülstruktur und der intramolekular Bindung zwischen Silikon und Sauerstoff physiologisch unbedenklich. Die Moleküle sind zu gross, um die Zellmembran zu durchdringen und er Körper ist mit seinem Metabolismus nicht in er Lage, diese Moleküle zu spalten. Die meisten der Eigenschaften (Temperaturbeständigkeit, Elastizität, etc.) sind in der chemischen Struktur des Silikons begründet und werden nicht durch Zusätze (Weichmacher, Alterungsschutzmittel, etc.) erreicht.

Einziger Füllstoff im Silikon ist Kieselsäure zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Kieselsäure wird ja aber bekanntlich als Zusatz in Tabletten oral verabreicht und ist unbedenklich. Bei den von mir verwendeten Silikonen handelt es sich um Medical Grade Silikone. Diese unterliegen bezüglich der Grundstoffe und der Herstellung strengen Auflagen an Reinheit und sind in jeder Charge auf die Einhaltung dieser Auflagen kontrolliert.